Vereinsaktivitäten seit dem 100jährigen Jubiläum

Die Vereinsaktivitäten seit dem 100jährigen Jubiläum 1982 im Überblick

Im Herforder Jahrbuch von 1982 (XXIII. Band) gab der frühere Vorsitzende Dr. Karl Stork einen umfangreichen Überblick über die ersten 100 Jahre Vereinsgeschichte des Herforder Vereins für Heimatkunde. Daher folgt hier ein Überblick zur Arbeit der 2004 im Verein für Herforder Geschichte verschmolzenen Vereine seit 1982:

Zum jährlichen Programm des Herforder Vereins für Heimatkunde gehörten mehrere Wanderungen in die näheren und weitere Umgebung, sowie fast jährlich eine größere Frühlingsfahrt und mehrtägige Studienfahrten, die mit dem Kunstverein gemeinsam veranstaltete Pöppelmann-Feier und einige Vorträge. Ebenfalls jährlich verlieh der Heimatverein bzw. die Bürgerinitiative zur Erhaltung des charakteristischen Stadtbildes die Pöppelmann-Medaillen. Dazu kommen die Ausgaben der Zeitschrift „Der Remensnider“.

1982 ging die Jubiläumsfahrt in die DDR mit Besuchen in Weimar und auf der Wartburg. Ab 1982 gab der Verein (mit seinem historischen Arbeitskreis) die Zeitschrift „Freie und Hansstadt Herford“ heraus, in der später auch einige Bildbände erschienen. Im Remensnider gab es zum Thema Stadtbildpflege die kritischen Serien „Verloren und zerstört, Verkauft, verloren für immer“ und „Althaussanierung als Bürgeraktion“. Der Verein führte eine sehr erfolgreiche Spendensammlung für die Restaurierung des Neustädter Rathausgiebels durch und setzte sich 1985 für den Erhalt des Neustädter Marktbrunnens ein. 

Ab 1986 begannen die Vorbereitungen auf das Stadtjubiläum 1989. Der Verein gab mehrere Geschichtstaler heraus. 1986 begaben sich Mitglieder auf eine Studienreise auf den Spuren von Bach und Händel und eine Studienfahrt auf den Spüren Pöppelmanns in Dresden. 1987 setzte sich der Verein für den Erhalt des Fronhofs in Leutesdorf, beschäftigte sich mit Herford in der Hanse. Das Projekt eines „Hansebrunnens“ wurde angestoßen und mit einer Spendensammlung unterstützt. Zum Thema Naturschutz erschienen immer mehr Beiträge im Remensnider, u.a. zu bemerkenswerten Bäumen in Herford. 1988 stellte Dieter Ernstmeier seine Überlegungen zur Aufstockung des Nordwestturms der Münsterkirche vor. Der Verein beschäftigte sich mit einer eventuellen Wiederherstellung der Bowerre. Es begann der Einsatz für den Erhalt des Werretal angesichts der Klärwerksneubaupläne. Kurz vor der „Wende“ richtete sich der Blick nach Quedlinburg. Der Verein gab Anregungen für die 1200 Jahrfeier und setzte sich kritisch mit der Festschrift zum Jubiläum auseinander. 

1989 erschien ein letztes Herforder Jahrbuch unter der Regie des Vereins, Thema „Waltger und die Gründung Herfords“. Im Jubiläumsjahr fand die Übergabe des Giebels des Neustädter Rathauses statt. Der Verein begab sich auf Studienfahrt nach Trier. Er begleitete aufmerksam die Grabungen auf dem Münsterkirchplatz und stellte die Forderung nach Stadtarchäologie. Viele Mitglieder beteiligten sich aktiv an den Jubiläumsveranstaltungen. Fortgesetzt wurden die Aktivitäten gegen den geplanten Klärwerkbau im Werretal. Ein Vorschlag zur Rekonstruktion des Steintores wurde vorgelegt und die Spendesammlung für den Hansebrunnen fortgesetzt. 

1990 setzte sich der Heimatverein für die Rettung von Quedlinburger Chroniken, und veranstaltete eine Studienfahrt zu „Heinrich und Mathilde“. Es bildete sich ein „Arbeitskreis Museum“ aus der Sorge um die geplante Verlagerung des Städtischen Museums in die SULO-Fabrik an die Werrestraße. Dazu gab es eine Abstimmung in der Leserschaft des Remensniders. Ab 1992 begann der Einsatz für die Restaurierung der Pöppelmannschen Weinbergkirche in Pillnitz. 1993 konnte der Verein den Erfolg in der Verhinderung des Klärwerksneubaus im Werretal feiern, es begann der Einsatz für Erhalt und Nutzung des Bismarckturms. 1994 gab es wieder eine Studienfahrt in den Ostharz, es folgten weitere in den nächsten Jahren. Immer stärker wurde die Einmischung des Vereins in städtische Umweltpolitik. 

1995 forderte der Verein zu Spenden für die Stiftung Brand auf. Die Einweihung der Weinsbergkirche in Pillnitz zog einige Mitglieder dorthin. 1996 gab es die kritische Begleitung einiger neuerer Veröffentlichungen, z.B. der Arbeit von Rene Schilling zur Weddigen-Rezeption. Der Verein setzte sich gegen Abschaffung des Beirats für Stadtbildpflege zur Wehr. Es begann eine engere Kooperation mit dem BUND/BNU. Erneut fand eine Studienfahrt auf den Spuren von Königin Mathilde statt (wie auch 1997). 

1997 wechselte die Redaktion des Remensnider von Dr. Rainer Pape auf Cord H. Huchzermeyer. 115 Jahre Heimatverein wurden begangen. Der Verein unterstützte den 1996 gegründeten Bismarckturmverein. 1998 stand im Zeichen der Veranstaltungen zum Westfälischen Frieden. Es gab eine Reise in die Altmark. Der Verein beteiligte sich an der Diskussion um Kulturstandort Herford und kündigte seine ideelle Hilfe für das neue Museumszentrum an der Goebenstraße an. Auch um die Jahreswende 1999/2000 griff der Heimatverein in die Museumsdiskussionen um den neuen Standort am Münster ein und bewertete die Einsetzung von Matthias Wemhoff als Berater positiv.