Archäologisches Fenster am Münster

Ein bürgerschaftliches Projekt von nationaler Bedeutung

Das Archäologische Fenster am Münster ist eine bürgerschaftliche Initiative, angestoßen vom Herforder Unternehmer und Mäzen Dieter Ernstmeier mit dem Verein für Herforder Geschichte.

Mit ihm wird das Bodendenkmal Reichsstift Herford in Form einer gestalteten archäologischen Stätte nach Plänen von Prof. Dr. Matthias Wemhoff wieder sicht- und erlebbar gemacht.

Es zeigt, wie es vor mehr als 1200 Jahren mit Herford angefangen hat. Es bietet neue Einblicke in das Wirken von Frauen im europäischen Mittelalter. Es verdeutlicht, wie in Herford deutsche und europäische Geschichte geschrieben wurde.

Ermöglicht wird das Projekt durch das Vermächtnis des Herforder Unternehmers Dieter Ernstmeier und Ausschüttungen seiner Stiftung. Der Verein für Herforder Geschichte hat in der Bürgerschaft umfangreiche Spendenmittel für die Ausstattung eingeworben. Sein nationaler Charakter wird durch eine Förderung der Bundesrepublik Deutschland unterstrichen. Das Land NRW unterstützt die mediale Präsentation der archäologischen Funde und Befunde. Die Kirchengemeinde Herford-Mitte stellt Flächen bereit und ermöglicht eine neue Anbindung an die Münsterkirche. Die Sparkasse Herford leistet großzügige Unterstützung. Die Stadt Herford stellt weitere Finanzmittel bereit und übernimmt die Bauherrenschaft.

Die Bauarbeiten nach Plänen des Architekturbüros Pfeifer, Ellermann, Preckel haben im Sommer 2023 begonnen und sollen in 2025 abgeschlossen werden.

 

Das Reichsstift Herford

Die um 800 gegründete und 823 zum Reichsstift erhobene älteste geistliche Stiftung Nordwestdeutschlands bestand ohne Unterbrechung bis 1803. Das Frauenstift war grundlegend für die Entwicklung der Stadt Herford. Von ihm aus wurde die Gründung zahlreicher weiterer Frauenstifte in Sachsen (von Essen bis Gandersheim und Quedlinburg) inspiriert und unterstützt.

Die Herforder Äbtissinnen sicherten sich weitreichenden kirchlichen Einfluss und den Status von Reichsfürsten mit Sitz und Stimme auf den Reichstagen. Mit beeindruckender Durchsetzungsfähigkeit und Geschick verteidigten sie ihre Rechte gegen die männerdominierten Hierarchien in Kirche und Staat.

Im Herforder Frauenstift wurde durch die Verbindung der zweier großer sächsischer Familien die Grundlage des ottonischen Reiches gelegt. Herforder Äbtissinnen waren international vernetzt; sie wirkten als Gründerinnen von Klöstern und Städten und realisierten einen der mächtigsten Sakralbauten des Hochmittelalters. Im Herforder Reichsstift wirkte eine der bedeutendsten Intellektuellen des 17. Jahrhunderts, Elisabeth von der Pfalz.

 

Was wird zu sehen sein ?

Diese Geschichte wird im Archäologischen Fenster lebendig. Mit der Freilegung und Sicherung der im Boden noch vorhandenen Gebäudespuren werden die Dimensionen des karolingisch-ottonischen Gebäudekomplexes nachvollziehbar. An zwei Stellen entstehen zum Schutz der freigelegten Bodenfunde aufstehende Gebäude. Ein Parcour mit Auf- und Abgängen, Galerien, Balkonen usw. erschließt den historischen Ort. Bedeutende Einzelfunde und Befunde werden besonders hervorgehoben. In medialen Inszenierungen werden „die Steine zum Sprechen gebracht“ und die Bauentwicklung und die herausragenden Ereignisse dieses Ortes nacherzählt.

 

Was ist die wissenschaftliche Grundlage ?

In den Jahren 1988 bis 1990 konnte die Baugeschichte des Reichsstifts Herford seit den karolingischen Anfängen in einer umfangreichen archäologischen Forschung unter der Leitung von Matthias Wemhoff rekonstruiert und zahlreiche, zum Teil spektakuläre, Einzelfunde gesichert werden. Der Verein für Herforder Geschichte konnte Prof. Dr. Wemhoff, heute Landesarchäologe in Berlin und Leiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin, als Berater gewinnen.

 

Informationen zur App "Das Damenstift zum Ausleihen"
 

Spenden für das Projekt "Archäologisches Fenster am Münster"

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