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Auf der Suche nach Mathildes Spuren

Sina Tiekötter, Vanessa Schwarzer, Melina Nabering und ihre Lehrerin Monika Spilker-Mutzberg vom Königin-Mathilde-Gymnasium bereisten mit Nordhausen, Quedlinburg und Thale einen Teil des Mathildenpfads und begaben sich dort auf die Spur der Namenspatin ihrer Schule. Im Folgenden finden Sie den Reisebericht der Schülerinnen.
 

Auf der Suche nach Mathildes Spuren

Unsere Reise begann am 28. Mai. Nachdem wir mittags mit dem Zug an unserem ersten Ziel Nordhausen angekommen waren und unser Gepäck in der Jugendherberge abgegeben hatten, sind wir direkt in die Stadt gegangen. Nach einer kurzen Stärkung bekamen wir unsere erste Führung im Nordhausener Dom. Wir waren echt gespannt zu erfahren, wie eine Stadt so weit weg von Herford mit der aus Herford stammenden Königin Mathilde in Bezug stand. Das alte Gebäude hat uns alle schwer beeindruckt. Es wird gerade renoviert und ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen, ziemlich bunt.

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Nach der Führung bei Carla Buhl, der Vorsitzenden des Nordhäuser Domvereins, waren wir um einige Informationen reicher. Unter anderem erfuhren wir, dass Mathilde und ihr Mann Heinrich nie gekrönt wurden - ein weiterer Beweis dafür, wie wenig eigentlich über sie bekannt ist, denn die beiden werden auf vielen Darstellungen mit Krone gezeigt. Außerdem hatten wir endlich einen guten Überblick über den ganzen Stammbaum der Familie Mathildes, was ja echt schwer ist bei all den Ottos, Mathildes und Heinrichs. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter nach Quedlinburg, wo wir nach dreistündiger Zugfahrt ankamen. Wir stellten unsere Taschen ab und gingen die Stadt erkunden. Auch hier waren wir begeistert von der süßen Stadt und erklommen - ein bisschen schwitzend und stöhnend wegen der Hitze - den Berg hoch zum Schloss. Auf dem Weg fielen uns bereits Schilder über Mathilde und ein Café mit dem Namen einer der Ottonen auf. In der Stiftskirche, die direkt am Schloss liegt, bekamen wir unsere nächste Führung. Wir erfuhren dieses Mal nicht so viel über Mathilde, aber waren danach trotzdem um ein paar nützliche Fakten reicher. Außerdem wurde uns das Grab Mathildes gezeigt, wir hatten also quasi ein Meeting mit der Königin. Danach guckten wir uns noch kurz das Museum an der Kirche an, wo es weitere Informationen über das Stiftsleben und die Gründung der Burg gab. Weil wir noch ein bisschen Zeit hatten, erkundeten wir noch ein bisschen die Stadt, bevor wir dann zu unserer Jugendherberge zurückgingen. Von Quedlinburg aus fuhren wir am nächsten Tag mit dem Bus weiter in Richtung Wendhusen. Allerdings dauerte es ein bisschen, bis wir den passenden gefunden hatten. Dass der eine Busfahrer nur „Was?“ fragte, als wir Wendhusen erwähnten, sagt ja wohl schon einiges. 
 

Letztendlich kamen wir dann aber doch an unserem Ziel an. Auch die Wartezeit bis zu unserem vereinbarten Termin konnten wir noch gut überbrücken, da es direkt gegenüber des Klosters einen Campingplatz mit einem winzigen Café gab. Die Pause kam uns sehr gelegen. Schließlich schleppten wir seit der Abfahrt aus Quedlinburg unsere Koffer mit uns rum und es waren echt sommerliche Temperaturen. Nicht, dass wir etwas gegen Sonne haben, aber wenn man Fußwege mit Koffern zurücklegen muss, dann stört sie doch ein bisschen. Nachdem wir uns ein bisschen erholt hatten, trafen wir uns in dem Kloster (dem ehemaligen Kanonissenstift) mit Heinz A. Behrens, der uns so einiges über die Gründung des Stiftes, seine Beziehungen zu Herford, aber auch (und das war ja eigentlich das wichtigste) über Mathilde erzählte. Hier konnten wir so ziemlich alle Fragen stellen, die wir noch hatten und sie wurden uns, so gut es ging, beantwortet. Allerdings wurde uns auch wieder einmal gezeigt, dass das mit der Glaubhaftigkeit der geschichtlichen Quellen so eine Sache ist. Uns war zwar bewusst, dass Mathildes Lebzeiten schon so lange her sind, dass Informationen schwer zu beschaffen sind, aber dass Mathildes Grab anscheinend gar nicht das in der Stiftskirche Quedlinburgs ist, überraschte uns doch. So einige Sachen, die uns vorher erzählt wurden, wurden hier angezweifelt. Was wir aber ganz sicher in Erfahrung brachten war, dass die Stiftsdamen ein gewisses Ansehen erfuhren und das war ja auch ein Schwerpunkt unseres Projekts. Die letzten Informationen waren also gesammelt und wir machten uns auf den Rückweg nach Quedlinburg, um von dort aus unseren Zug zurück nach Herford zu nehmen. Obwohl wir uns alle ein bisschen mitgenommen fühlten, waren wir dankbar für den tollen Ausflug. Glück mit dem Wetter und konnten endlich herausfinden, wer Mathilde eigentlich war.

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