Vom Katharinen-Hospital zum Frauenstift Herford

in Kooperation mit der VHS Herford

Christoph Laue (Herford):Vom Katharinen-Hospital zum Frauenstift Herford. Eine geistliche und wohltätige Einrichtung, die fast 700 Jahre bestand

Am Donnerstag 13.04.2023
19:00 Uhr, Markthalle Herford Vortragsraum
Rathausplatz 2, 32052 Herford
(Zugang über die Tourist-Information Herford)

Eintritt frei, eine Spende wird erbeten
 

Schon vor 1268 wurde auf der Freiheit südlich der Münsterkirche auf dem sogenannten Neuwerk (Novum operis) die Katharinenkapelle, verbunden mit einem Hospital für sechs ältere, notleidendende Frauen als Benefizium gegründet. Die Fürstabtei Herford unterstützte und verwaltete diese mit zahlreichen Einnahmen und Pfründen ausgestattete Armenanstalt, gelegen an der späteren Elisabethstraße, jahrhundertelang. Mit der Säkularisierung ging sie auf die Stadt über, die ihre finanzielle Unordnung wieder behob und sie bis in die 1930er Jahre als Frauenstift für arme Frauen weiter betrieb. Ihre Geschichte endete erst mit der Zerstörung des Gebäudes im Zeiten Weltkrieg. Sie ist ein Bespiel für uralte Kontinuitäten im „Sancta Herfordia“.

Frauenstift-um-1920.jpg

Am 3. März 1945 wurde das Haus Elisabethstr. 19 durch Bomben zerstört und kurz danach abgerissen. Hier befand sich noch bis in die 1930er Jahre das „Frauen-Stift Herford“. Seinen Ursprung hatte es im wohl vor 1268 gegründeten Katharinen-Hospital, das von Beginn an eine Versorgungsanstalt für arme alte Witwen und Frauen aus Herford war.

Die Geschichte der Institution zeigt eine große Kontinuität in den Aufgaben und trotzdem ein großes Auf und Ab in der inneren Verfassung und im Zustand der Einrichtung. Die uralten Regelungen zur Zahl der Insassen, zur Aufnahme und zum Ausscheiden aus dem Hospital blieben in der Substanz bis zum Ende des Hospitals, das dann ab 1904 in Frauenstift umbenannt wurde, bestehen.

Das Ende des Hospitals oder Frauenstifts näherte sich mit dem Tod oder Auszug der letzten Bewohnerinnen am Beginn der 1930er Jahre. Das Katharinen-Hospital und spätere Frauenstift ist aus der Kenntnis und dem Bewusstsein Herfords verschwunden, obwohl es fast 700 Jahre als ein Bestandteil christlicher und kommunaler Armenfürsorge Bestand hatte.

Christoph Laue, der frühere Herforder Stadtarchivar, schildert in seinem Vortrag seine Geschichte und verdeutlichet auch seinen Recherche-Weg, der durch den Fund eines Brunnens Am Gange 2022 ausgelöst wurde.

 

Bild: Das Frauenstift an der Elisabethstraße 19 mit Inschrift um 1920 (Quelle: KAH)