Konferenz für Orts- und Regionalgeschichte

Konferenz für Orts- und Regionalgeschichte (des Kreisheimatvereins Herford .e.V.)

 

23.11.2019, 9:00 - 15:00 Uhr
Biologiezentrum Gut Bustedt

 

Das Hauptreferat hält Prof. Werner Freitag, Uni Münster, zum Thema

Der Amtmann und das Dorf

Wer in den ländlichen Gegenden Westfalens etwas im Rathaus zu erledigen hat, geht auch heute häufig noch redensartlich „auf‘s Amt“. Tatsächlich waren bis zur Gebietsreform Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre die Gebiete außerhalb größerer Städte in Ämter eingeteilt. Ihnen stand ein staatlicher Beamter vor: Der Amtmann. 
Der Amtmann, später Amtsbürgermeister genannt, war die Obrigkeit und hatte für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er konnte aber auch bei der Modernisierung des Lebens auf dem Land eine bedeutende Rolle spielen: Bei der Elektrifizierung, bei Verkehrsprojekten und Industrialisierung kam es auf sein Tun und Machen an.
Wilhelm Schrakamp, Otto Heidelbach, Karl Strosser: Wer waren die Amtmänner - kleine preußische Beamte oder die großen Anführer in den Dörfern?

Prof. Dr. Werner Freitag weiß mehr über sie. Er ist Leiter des Instituts für vergleichende Städtegeschichte der Westf. Wilhelmsuniversität Münster, in Ostwestfalen zu Hause und erprobter Arminia-Fan. In seinen frühen Berufsjahren hat er den zweiten Band der Spenger Stadtgeschichte verfasst.


In diesen Arbeitsgruppen geht es weiter:

AG 1. Die Amtmänner
Das Thema des Hauptreferats wird vertieft. Über Anstellung und Befugnisse, Ermessensspielräume, dörflichen Fortschritt und Persönlichkeiten der Amtmänner in den „Zigarrendörfern“ der Region ist mehr zu erfahren. Fragen erwünscht.
Mit Prof. Werner Freitag und Hartmut Braun.

AG 2. Im Interview: Eisenbahner erzählen
Der Löhner Bahnhof und die gigantischen Bahnanlagen haben den beruflichen Alltag vieler Löhner und Löhnerinnen entscheidend geprägt – lang ist’s her. Jetzt sind weitreichende Umgestaltungen geplant. Wie lässt sich die Geschichte rund um die Bahn für die Zukunft sinnvoll bewahren? Stadtarchiv und Heimatmuseum Löhne planen dazu eine Serie von Zeitzeugeninterviews. Der Heimatverein und der Verein „Löhne Umsteigen – Der Bahnhof e.V.“ machen mit. Sonja Voss und Mathis Nolte (Stadt Löhne) stellen das Projekt vor.

AG 3. Auf Horchgang: Denkmalgeschichten digital
Seit Kurzem hängen in Vlotho und Bünde unter dem Titel „Zeitreisen 24/7“ an insgesamt 20 Denkmälern QR-Codes. Über sie lassen sich mit dem Handy 20 Audiogeschichten herunterladen. Wie werden die QR-Codes produziert? Wie kann man sie nutzen und was bringt das Ganze? Nachmachen und Verbessern ist erwünscht. Monika Guist (Kreisheimatverein) berichtet und hilft weiter.

AG 4. Freiwillig im Archiv
Alte Fotos verraten viel über die Vergangenheit. Aber man muss schon sicher wissen, wen oder was das Bild zeigt, wann und wo es entstand. Kein leichter Job! Zum Glück helfen manchem Archiv Freiwillige. Wie die Suche nach der Information zum Bild im Herforder Kommunalarchiv funktioniert und was die Freiwilligen dabei leisten, erläutern Anna Michel und Christoph Laue.

 

Außerdem im Angebot:

Zum Mittag wird die Küche des Biozentrums in bewährter Weise für neue Kräfte sorgen. Wir bitten wie im Vorjahr um einen Beitrag von 8,50 €, Kaffee und andere Getränke inbegriffen.

Neu: Fünf Minuten International. Ein Blitzlicht auf die Kulturszene einer Partnerstadt. 
Auch neu: Das Historische Jahrbuch für den Kreis Herford 2020 (HJB). Darin finden sich die neuesten Geschichten zum Schauen, Lesen und Abonnieren.
Auf dem Büchertisch breitet Thomas Senge (Bünder LeseEcke) aus, was es an Schönem und Gutem zu Lesen gibt.

Für die Verkündigung von Terminen, Nachrichten, Veranstaltungen oder anderweitig Wissenswertem steht allen Teilnehmern die bewährte Schultafel zur Verfügung.
Und nachdem alles besprochen ist, wird es Zeit für den Überraschungsfilm.

Der Kreisheimatverein und seine Freunde freuen sich über neu hinzustoßende Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Alle, die sich für die Orts- und Regionalgeschichte im Wittekindsland Kreis Herford interessieren, sind herzlich eingeladen.